Betroffene einer Schuppenflechte fühlen sich in ihrer Haut unwohl und haben, aktuellen Studien zur Folge, nicht selten auch eine gestörte sexuelle Funktion. 35 – 70 % von ihnen leiden demnach unter derartigen Funktionsstörungen, das ist häufiger als bei Patienten anderer Hauterkrankungen.
Sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden berichten Psoriasis-Patienten, dass sie den intimen Beziehungen eher ausweichen als Nicht-Betroffene. Vor allem Frauen beschreiben ein gestörtes sexuelles Erleben und eine beeinträchtigte Sexualfunktion, insbesondere diejenigen mit einer genitalen Psoriasis-Plaques.
Die negative Auswirkung auf die Sexualität ist zum einen sicherlich auf ein erhöhtes Schamgefühl zurückzuführen. Zum anderen gibt es auch organisch bedingte Auslöser, die beispielsweise die Beweglichkeit der Betroffenen einschränken oder bei Männern verstärkt zur erektilen Dysfunktion führen können. Denn in vielen Fällen geht die Schuppenflechte mit einem metabolischen Syndrom und einer kardiovaskulären Funktionsstörung einher, die wiederum als Risikofaktoren für eine erektile Dysfunktion gelten, so die Wissenschaftler. Bei männlichen Psoriasis-Patienten sei das Risiko, von einer Erektionsstörung betroffen zu sein, um 50 % erhöht im Vergleich zu Betroffenen einer anderen Hauterkrankung.
Bei bisher verordneten Psoriasis-Medikamenten ist nicht damit zu rechnen, dass sie nachteilige Nebenwirkungen auf die Sexualität haben. Ganz im Gegenteil: Neuere Arzneimittel könnten sich sogar positiv auf das Sexualleben auswirken.
Beate Schumacher
Schuppenflechte sorgt für Sex-Flaute
Springer-Medizin
3/2014