Schon lange wird angenommen, dass das intensive Kopfballspielen von Profifußballern zur Entstehung von neurodegenerativen Erkrankungen beitragen kann. Der häufige Schlag auf den Kopf bleibt auf lange Sicht also nicht ohne gesundheitliche Folgen. Sowohl Profi-Fußballer als auch professionelle Rugby-Spieler müssen mit einem um das Fünffache erhöhtem Risiko rechnen, in späteren Jahren an Alzheimer zu erkranken.
Diese Tatsache konnten Wissenschaftler der Universität in Glasgow belegen, indem sie den Krankheitsverlauf von 7.600 ehemaligen Profifußballern mit den entsprechenden Daten von unsportlichen Männern verglichen. Im Ergebnis zeigte sich, dass die Gruppe der Profifußballer im Vergleich zu den Kontrollpersonen von einer durchschnittlich höheren Lebenserwartung profitierten.
Die Profis lebten im Mittelwert drei Jahre länger als die Nichtprofis. Sie starben vergleichsweise seltener an Herz-Kreislauf-, sowie an Lungenkrebserkrankungen. Bezüglich neurodegenerativer Krankheiten jedoch erhöhte sich die damit verbundene Sterberate bei den Profis etwa um das Dreifache im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Da die Torwarte in diesem Zusammenhang eine Ausnahme bilden, bestätigt sich die Annahme, dass der verstärkte Kopfeinsatz bei den Feldspielern die erhöhte Erkrankungs- und Sterberate an einer neurodegenerativen Erkrankung verursacht.
Abschließend weisen die Wissenschaftler jedoch darauf hin, dass die vergleichbar seltenen Kopfbälle im Amateursport keinen nachteiligen Effekt auf die Entstehung einer Alzheimer- oder Demenzerkrankung habe. Ganz im Gegenteil unterstütze der regelmäßige Sport bei mittlerer Intensität ein gesundes Herz-Kreislaufsystem und wirke sich insgesamt äußerst positiv auf den Gesundheitszustand der Hobbysportler aus.
Mackay, D.F. et al.
Neurodegenerative Disease Mortality among Former Professional Soccer Players
N Engl J Med
7/2019; 381: 1801-1808.